Samstag, 11. September 2004
Kinder - Haare schneiden
figaro, 11:42h
...gerät Mama ziemlich ins Schwitzen.
Vor ein paar Tagen war es wieder mal soweit. Junior – unser aller 18monatiger Liebling, entsprechend seines Sternzeichens Widder immer mit dem Kopf durch die Wand und überaus neugierig – begann äußerlich immer mehr einem Mädchen zu ähneln, da seine Haare immer länger wurden und ich schon fast zwei kleine Rattenschwänzchen hätte binden können. Ein neuer Haarschnitt mußte her. Da ich bei meinen Kindern schon immer selbst Hand anlegte, wenn es ums Haareschneiden ging (10 Euro für einen Trockenkinderhaarschnitt beim Friseur finde ich dann doch reichlich übertrieben), durfte auch Junior (übrigens zum 2. Mal) dran glauben.
Da es sich in dieser Kategorie um Tipps und Tricks handelt, versuche ich die aus eigener Erfahrung gemachten Tipps und Tricks weiterzugeben, die – soviel sei schon vorab gesagt – bei jedem Kind unterschiedliche Erfolge vorweisen können.
Wie man beim Haareschneiden der Kinder nun am besten vorgeht hängt natürlich in erster Linie auch vom Alter und Temperament der Kinder ab. Ich selbst habe drei Kinder und jedes Kind ist vom Wesen her anders, was sich auch beim Haareschneiden bemerkbar macht.
Zunächst jedoch ist wichtig, dass man die richtige Ausrüstung besitzt. Weder mit einer Nagelschere, noch mit einer Papierschere wird man hier weit kommen. Wer vorhat, zumindest bei seinen Kindern, regelmäßig Friseur zu spielen, sollte hier auch besser etwas tiefer in die Tasche greifen und ein paar Euro mehr für eine vernünftige Haarschere ausgeben. Ich selbst habe mir durch meine Schwägerin (diese ist Friseurin) eine Friseurschere besorgen lassen, die mit damals 80 DM (heute also um die 40 Euro) jedoch bei weitem noch nicht zu den besten gehört. Sicher bekommt man heute in den diversen Drogeriemärkten weitaus günstigere Haarschneidescheren, jedoch zeigt sich hier dann doch meist ein Manko beim Haareschneiden. Meist sind die billigeren Scheren viel stumpfer als die teuren und auch vom Gewicht her etwas schwerer, letzteres macht sich dann schon in der Hand bemerkbar, wenn man etwas länger schneiden muß.
Ein weiteres wichtiges Utensil ist ein vernünftiger Frisierkamm. Wer einem Kleinkind die Haare schneiden will, kommt mit einem breitzinkigen Kamm nicht weit. Hier sollte auch meiner Meinung nach darauf geachtet werden, dass der Kamm selbst nicht zu schwer ist und auch gut in der Hand liegt. Des weiteren sollte er sowohl über etwas gröbere als auch ganz feine Zinken verfügen.
Ich selbst habe mir dann noch eine Ausdünnschere zugelegt. Diese ist praktisch, wenn die Kinder etwas älter sind und je nach Haartyp, die Haare an sich eben etwas ausgedünnt werden müssen, damit der Kinderkopf nicht einem Wischmopp ähnelt. Auch hier sollte man lieber wieder etwas tiefer in die Tasche greifen und eine vernünftige Ausdünnschere kaufen.
Praktisch und aus diesem Grunde ebenfalls von mir zugelegt, finde ich auch einen Frisierumhang, diese gibt es auch speziell für Kindergrößen. Der Vorteil – ausgenommen jedoch bei meinem Junior, aber dazu später mehr – ist natürlich, dass die Kleidung nicht voller kleiner abgeschnittener Haare ist.
Gerade bei Kleinkindern ist auch eine Sprühflasche mit Wasser immer angebracht. So kann man die Haare vor dem Schneiden ein wenig anfeuchten, was – zumindest mir – das Schneiden an sich ein wenig erleichtert.
Last not but least ist es auch vorteilhaft – gerade bei Jungen mit praktischem Kurzhaarschnitt – wenn man über einen entsprechenden elektrischen Haarschneider (Rasierer) verfügt. Bei richtiger Handhabung wird hier ein gleichmäßiger Kurzhaarschnitt garantiert, zudem lassen sich die kleinen störenden Nackenhärchen wunderbar damit ausrasieren. Diese Haarschneider gibt es mittlerweile zu recht günstigen Preisen sogar in diversen Discountläden hin und wieder zu kaufen.
Nachdem nun das Handwerkzeug parat liegt, die Nachbarn gewarnt wurden, dass lediglich die Haare von Junior geschnitten und keinerlei Mißhandlungen vorgenommen werden, kann ich zur Tat schreiten. Der Frisierumhang findet bei Junior keine Verwendung, da er immer versucht mit diesem über sein Gesicht und den Kopf zu wuscheln, so dass die abgeschnittenen Härchen sich in seinem Gesicht verteilen würden. Darum behält er lediglich sein Hemdhöschen an, damit nicht sämtliche Klamotten vollgesaut werden. Mit dem elektrischen Haarschneider brauche ich bei ihm auch nicht mehr ankommen. Sobald er auch nur das surrende Geräusch hört, verwandelt er sich in ein schreiendes und sich windendes Etwas – hier ist also Kamm und Schere angesagt.
Bei Junior brauche ich auch immer Verstärkung, d.h. hier hat die ganze Familie mit anzupacken. Meine Tochter sitzt meist vor Junior und versucht ihn mittels Bilderbuch, Handpuppe und Fratzen schneiden abzulenken. Papa steht stets an meiner Seite, um im Notfall einzugreifen und Junior ein wenig festzuhalten.
Hier lautet also mein Tipp beim Haareschneiden von Kleinkindern, darauf zu achten, dass zumindest einer da ist, der den kleinen Zappelphilipp ein wenig ablenkt, wozu sich Bilderbücher aber eben auch Faxen machen sehr gut eignen.
Ich beginne mit dem Schneiden meist am Oberkopf, nehme mir eine Haarsträhne zwischen Mittel- und Zeigefinger und kürze sie entsprechend. Nunmehr wird die nächste Strähne genommen und der vorigen längenmäßig angepaßt. Nach diesem Schema verfahre ich am ganzen Kopf. Schwierig wird es jedoch am Hinterkopf, da Junior nun mal nicht einsehen will, dass er wenigstens für kurze Zeit seinen Kopf ein wenig nach vorn neigen soll – hier ist also Papas Hilfe gefragt. Vorsicht sollte man beim Festhalten der Haarsträhnen walten lassen. Wer so einen Starrkopf wie meinen Junior hat – der sich wie eine Schlange hin und her windet -, sollte jederzeit damit rechnen, dass der Kopf nach vorn geworfen wird. Ein stures Festhalten der Haarsträhne würde nunmehr zu nicht gewollten Schmerzen beim Kind führen *gg*, hier heißt also die Devise: Mama muß – die Strähne natürlich weiterhin festhaltend – mit der Hand mitgehen, um Junior nicht weh zu tun.
Habe ich die Haare alle entsprechend gekürzt, geht es an die Konturen – sprich an Pony, Ohren und Nacken. Hier ist es bei einem zappelnden Kleinkind überaus schwierig, einen vernünftigen Schnitt hinzubekommen. Vor allem muß man höllisch aufpassen, Haarscheren sind nun mal recht spitz und scharf und wir wollen ja nicht plötzlich ein einohriges Kind haben. Hier muß Papa dann den Kopf festhalten – da wir mittlerweile darin geübt sind, geht es aber recht schnell vonstatten und Junior beruhigt sich nach wenigen Sekunden wieder.
Da ich bei Junior ja keinerlei Frisierumhang nutzen kann, läßt sich ein Ausbreiten der abgeschnittenen Haare auf seinem Hemdhöschen, aber auch auf seiner Haut nicht vermeiden. Drum wandert er im Anschluß immer sofort in die Badewanne.
Ich sagte ja bereits anfangs, dass jedes Kind anders ist. Meine Tochter war in diesem Alter ein Vorzeigemodel in puncto Haareschneiden. Sie war immer so fasziniert davon, dass sie nahezu stocksteif und mit freudigem Gesicht auf ihrem Stuhl sitzen blieb. Hier konnte ich meinen Frisierumhang nutzen und niemand brauchte den Clown spielen. Das Haareschneiden war bei ihr immer binnen weniger Minuten erledigt.
Mein mittlerer Sohn hingegen ähnelte sehr unserem Junior, er zappelte auch ewig rum. Selbst heute – mit 10 Jahren – ist es nicht unbedingt leicht, ihm die Haare zu schneiden. Doch Mami kennt da kein Pardon, so dass er vorgestern dran glauben mußte. Bei ihm nutze ich den Frisierumhang. Die Haarschneidemaschine mag er auch nicht, drum kommt sie bei ihm nur zum Ausrasieren des Nackens in Frage. Der Rest wird ebenfalls per Hand geschnitten. Bei ihm habe ich festgestellt, dass es einfacher ist, wenn ich ihm die Haare im Flur vor dem großen Spiegel schneide. So kann er mitverfolgen, was passiert. Das Schneiden an sich erfolgt wie bei Junior beschrieben. Ich fange am Oberkopf an und arbeite mich Strähne für Strähne weiter. Zwischendurch besprühe ich seinen Kopf mit ein wenig Wasser, wenn die Haare leicht feucht sind, lassen sie sich akurater schneiden. Da er recht dickes Haar auf dem Kopf hat, gehe ich ihm Anschluß an den eigentlichen Schnitt immer noch mit der Ausdünnschere durch die Haare.
Last but not least gibt es dann noch mein pubertierendes Töchterlein. Sie trägt jedoch ihre Haare lang, so dass ich hier nur hin und wieder die Spitzen schneiden muß. Will man lange Haare bei seinem Kind kürzen, so muß dies ebenfalls sehr vorsichtig geschehen, schließlich sollen die Haare ja gleichlang sein und nicht zu einer Seite hin immer kürzer werden. Im Handel gibt es hierfür mittlerweile Schablonen zu kaufen. Das mag sich nun ungewöhnlich anhören, erleichtert einem die Arbeit aber ungemein. Die Schablonen werden am Kopf aufgesetzt und besitzen in verschiedenen Längen waagerechte Linien, an denen entlang man nun die Haare abschneidet. Hier hat man dann die Gewähr, dass auch wirklich eine gleichmäßige Länge beim Schneiden erzielt wird. Wer auf eine Schablone verzichten möchte, kann jedoch auch den Trick mit dem Kajalstift anwenden. Hierzu wird mit ebensolchem Stift eine waagerechte Linie im Halsbereich (vorausgesetzt natürlich, die Haare sollen auf diese Länge gekürzt werden) aufgezeichnet. Nunmehr geht man mit einem dünnzinkigen Kamm durch die recht feuchten Haare und legt sie mittels Außenfläche seiner linken (bei Linkshändern die rechte) Hand eng am Hals an und schneidet an der gezeichneten Linie entlang.
Zum Schluß noch ein Tipp zum Pony-Schneiden. Man sollte nie vergessen, dass nasse Haare immer etwas länger sind, als wenn sie trocken sind. Darum sollte man den Pony im nasshaarigen Zustand (was für ein Wort) immer ein paar Milimeter länger belassen, sobald die Haare trocken sind, zieht sich der Pony nämlich ein Stück nach oben, hat man nun zu kurz geschnitten, kann das ziemlich blöde aussehen, was ich selber am eigenen Leib erfahren mußte;-) .
Das waren nun meine Tipps & Tricks zum Thema Haareschneiden bei Kindern und ich hoffe, der ein oder andere kann damit etwas anfangen. Übrigens lassen sich diese Tipps (zumindest was die Ausrüstung angeht) auch bei Erwachsenen anwenden, hier denke ich jedoch kann man auf eine fratzenschneidende Hilfsperson verzichten;-).
© by Claudia Retzmann 2002 gefunden bei www.ciao.de
Vor ein paar Tagen war es wieder mal soweit. Junior – unser aller 18monatiger Liebling, entsprechend seines Sternzeichens Widder immer mit dem Kopf durch die Wand und überaus neugierig – begann äußerlich immer mehr einem Mädchen zu ähneln, da seine Haare immer länger wurden und ich schon fast zwei kleine Rattenschwänzchen hätte binden können. Ein neuer Haarschnitt mußte her. Da ich bei meinen Kindern schon immer selbst Hand anlegte, wenn es ums Haareschneiden ging (10 Euro für einen Trockenkinderhaarschnitt beim Friseur finde ich dann doch reichlich übertrieben), durfte auch Junior (übrigens zum 2. Mal) dran glauben.
Da es sich in dieser Kategorie um Tipps und Tricks handelt, versuche ich die aus eigener Erfahrung gemachten Tipps und Tricks weiterzugeben, die – soviel sei schon vorab gesagt – bei jedem Kind unterschiedliche Erfolge vorweisen können.
Wie man beim Haareschneiden der Kinder nun am besten vorgeht hängt natürlich in erster Linie auch vom Alter und Temperament der Kinder ab. Ich selbst habe drei Kinder und jedes Kind ist vom Wesen her anders, was sich auch beim Haareschneiden bemerkbar macht.
Zunächst jedoch ist wichtig, dass man die richtige Ausrüstung besitzt. Weder mit einer Nagelschere, noch mit einer Papierschere wird man hier weit kommen. Wer vorhat, zumindest bei seinen Kindern, regelmäßig Friseur zu spielen, sollte hier auch besser etwas tiefer in die Tasche greifen und ein paar Euro mehr für eine vernünftige Haarschere ausgeben. Ich selbst habe mir durch meine Schwägerin (diese ist Friseurin) eine Friseurschere besorgen lassen, die mit damals 80 DM (heute also um die 40 Euro) jedoch bei weitem noch nicht zu den besten gehört. Sicher bekommt man heute in den diversen Drogeriemärkten weitaus günstigere Haarschneidescheren, jedoch zeigt sich hier dann doch meist ein Manko beim Haareschneiden. Meist sind die billigeren Scheren viel stumpfer als die teuren und auch vom Gewicht her etwas schwerer, letzteres macht sich dann schon in der Hand bemerkbar, wenn man etwas länger schneiden muß.
Ein weiteres wichtiges Utensil ist ein vernünftiger Frisierkamm. Wer einem Kleinkind die Haare schneiden will, kommt mit einem breitzinkigen Kamm nicht weit. Hier sollte auch meiner Meinung nach darauf geachtet werden, dass der Kamm selbst nicht zu schwer ist und auch gut in der Hand liegt. Des weiteren sollte er sowohl über etwas gröbere als auch ganz feine Zinken verfügen.
Ich selbst habe mir dann noch eine Ausdünnschere zugelegt. Diese ist praktisch, wenn die Kinder etwas älter sind und je nach Haartyp, die Haare an sich eben etwas ausgedünnt werden müssen, damit der Kinderkopf nicht einem Wischmopp ähnelt. Auch hier sollte man lieber wieder etwas tiefer in die Tasche greifen und eine vernünftige Ausdünnschere kaufen.
Praktisch und aus diesem Grunde ebenfalls von mir zugelegt, finde ich auch einen Frisierumhang, diese gibt es auch speziell für Kindergrößen. Der Vorteil – ausgenommen jedoch bei meinem Junior, aber dazu später mehr – ist natürlich, dass die Kleidung nicht voller kleiner abgeschnittener Haare ist.
Gerade bei Kleinkindern ist auch eine Sprühflasche mit Wasser immer angebracht. So kann man die Haare vor dem Schneiden ein wenig anfeuchten, was – zumindest mir – das Schneiden an sich ein wenig erleichtert.
Last not but least ist es auch vorteilhaft – gerade bei Jungen mit praktischem Kurzhaarschnitt – wenn man über einen entsprechenden elektrischen Haarschneider (Rasierer) verfügt. Bei richtiger Handhabung wird hier ein gleichmäßiger Kurzhaarschnitt garantiert, zudem lassen sich die kleinen störenden Nackenhärchen wunderbar damit ausrasieren. Diese Haarschneider gibt es mittlerweile zu recht günstigen Preisen sogar in diversen Discountläden hin und wieder zu kaufen.
Nachdem nun das Handwerkzeug parat liegt, die Nachbarn gewarnt wurden, dass lediglich die Haare von Junior geschnitten und keinerlei Mißhandlungen vorgenommen werden, kann ich zur Tat schreiten. Der Frisierumhang findet bei Junior keine Verwendung, da er immer versucht mit diesem über sein Gesicht und den Kopf zu wuscheln, so dass die abgeschnittenen Härchen sich in seinem Gesicht verteilen würden. Darum behält er lediglich sein Hemdhöschen an, damit nicht sämtliche Klamotten vollgesaut werden. Mit dem elektrischen Haarschneider brauche ich bei ihm auch nicht mehr ankommen. Sobald er auch nur das surrende Geräusch hört, verwandelt er sich in ein schreiendes und sich windendes Etwas – hier ist also Kamm und Schere angesagt.
Bei Junior brauche ich auch immer Verstärkung, d.h. hier hat die ganze Familie mit anzupacken. Meine Tochter sitzt meist vor Junior und versucht ihn mittels Bilderbuch, Handpuppe und Fratzen schneiden abzulenken. Papa steht stets an meiner Seite, um im Notfall einzugreifen und Junior ein wenig festzuhalten.
Hier lautet also mein Tipp beim Haareschneiden von Kleinkindern, darauf zu achten, dass zumindest einer da ist, der den kleinen Zappelphilipp ein wenig ablenkt, wozu sich Bilderbücher aber eben auch Faxen machen sehr gut eignen.
Ich beginne mit dem Schneiden meist am Oberkopf, nehme mir eine Haarsträhne zwischen Mittel- und Zeigefinger und kürze sie entsprechend. Nunmehr wird die nächste Strähne genommen und der vorigen längenmäßig angepaßt. Nach diesem Schema verfahre ich am ganzen Kopf. Schwierig wird es jedoch am Hinterkopf, da Junior nun mal nicht einsehen will, dass er wenigstens für kurze Zeit seinen Kopf ein wenig nach vorn neigen soll – hier ist also Papas Hilfe gefragt. Vorsicht sollte man beim Festhalten der Haarsträhnen walten lassen. Wer so einen Starrkopf wie meinen Junior hat – der sich wie eine Schlange hin und her windet -, sollte jederzeit damit rechnen, dass der Kopf nach vorn geworfen wird. Ein stures Festhalten der Haarsträhne würde nunmehr zu nicht gewollten Schmerzen beim Kind führen *gg*, hier heißt also die Devise: Mama muß – die Strähne natürlich weiterhin festhaltend – mit der Hand mitgehen, um Junior nicht weh zu tun.
Habe ich die Haare alle entsprechend gekürzt, geht es an die Konturen – sprich an Pony, Ohren und Nacken. Hier ist es bei einem zappelnden Kleinkind überaus schwierig, einen vernünftigen Schnitt hinzubekommen. Vor allem muß man höllisch aufpassen, Haarscheren sind nun mal recht spitz und scharf und wir wollen ja nicht plötzlich ein einohriges Kind haben. Hier muß Papa dann den Kopf festhalten – da wir mittlerweile darin geübt sind, geht es aber recht schnell vonstatten und Junior beruhigt sich nach wenigen Sekunden wieder.
Da ich bei Junior ja keinerlei Frisierumhang nutzen kann, läßt sich ein Ausbreiten der abgeschnittenen Haare auf seinem Hemdhöschen, aber auch auf seiner Haut nicht vermeiden. Drum wandert er im Anschluß immer sofort in die Badewanne.
Ich sagte ja bereits anfangs, dass jedes Kind anders ist. Meine Tochter war in diesem Alter ein Vorzeigemodel in puncto Haareschneiden. Sie war immer so fasziniert davon, dass sie nahezu stocksteif und mit freudigem Gesicht auf ihrem Stuhl sitzen blieb. Hier konnte ich meinen Frisierumhang nutzen und niemand brauchte den Clown spielen. Das Haareschneiden war bei ihr immer binnen weniger Minuten erledigt.
Mein mittlerer Sohn hingegen ähnelte sehr unserem Junior, er zappelte auch ewig rum. Selbst heute – mit 10 Jahren – ist es nicht unbedingt leicht, ihm die Haare zu schneiden. Doch Mami kennt da kein Pardon, so dass er vorgestern dran glauben mußte. Bei ihm nutze ich den Frisierumhang. Die Haarschneidemaschine mag er auch nicht, drum kommt sie bei ihm nur zum Ausrasieren des Nackens in Frage. Der Rest wird ebenfalls per Hand geschnitten. Bei ihm habe ich festgestellt, dass es einfacher ist, wenn ich ihm die Haare im Flur vor dem großen Spiegel schneide. So kann er mitverfolgen, was passiert. Das Schneiden an sich erfolgt wie bei Junior beschrieben. Ich fange am Oberkopf an und arbeite mich Strähne für Strähne weiter. Zwischendurch besprühe ich seinen Kopf mit ein wenig Wasser, wenn die Haare leicht feucht sind, lassen sie sich akurater schneiden. Da er recht dickes Haar auf dem Kopf hat, gehe ich ihm Anschluß an den eigentlichen Schnitt immer noch mit der Ausdünnschere durch die Haare.
Last but not least gibt es dann noch mein pubertierendes Töchterlein. Sie trägt jedoch ihre Haare lang, so dass ich hier nur hin und wieder die Spitzen schneiden muß. Will man lange Haare bei seinem Kind kürzen, so muß dies ebenfalls sehr vorsichtig geschehen, schließlich sollen die Haare ja gleichlang sein und nicht zu einer Seite hin immer kürzer werden. Im Handel gibt es hierfür mittlerweile Schablonen zu kaufen. Das mag sich nun ungewöhnlich anhören, erleichtert einem die Arbeit aber ungemein. Die Schablonen werden am Kopf aufgesetzt und besitzen in verschiedenen Längen waagerechte Linien, an denen entlang man nun die Haare abschneidet. Hier hat man dann die Gewähr, dass auch wirklich eine gleichmäßige Länge beim Schneiden erzielt wird. Wer auf eine Schablone verzichten möchte, kann jedoch auch den Trick mit dem Kajalstift anwenden. Hierzu wird mit ebensolchem Stift eine waagerechte Linie im Halsbereich (vorausgesetzt natürlich, die Haare sollen auf diese Länge gekürzt werden) aufgezeichnet. Nunmehr geht man mit einem dünnzinkigen Kamm durch die recht feuchten Haare und legt sie mittels Außenfläche seiner linken (bei Linkshändern die rechte) Hand eng am Hals an und schneidet an der gezeichneten Linie entlang.
Zum Schluß noch ein Tipp zum Pony-Schneiden. Man sollte nie vergessen, dass nasse Haare immer etwas länger sind, als wenn sie trocken sind. Darum sollte man den Pony im nasshaarigen Zustand (was für ein Wort) immer ein paar Milimeter länger belassen, sobald die Haare trocken sind, zieht sich der Pony nämlich ein Stück nach oben, hat man nun zu kurz geschnitten, kann das ziemlich blöde aussehen, was ich selber am eigenen Leib erfahren mußte;-) .
Das waren nun meine Tipps & Tricks zum Thema Haareschneiden bei Kindern und ich hoffe, der ein oder andere kann damit etwas anfangen. Übrigens lassen sich diese Tipps (zumindest was die Ausrüstung angeht) auch bei Erwachsenen anwenden, hier denke ich jedoch kann man auf eine fratzenschneidende Hilfsperson verzichten;-).
© by Claudia Retzmann 2002 gefunden bei www.ciao.de
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