Samstag, 11. September 2004
Kinder - Haare schneiden
figaro, 11:42h
...gerät Mama ziemlich ins Schwitzen.
Vor ein paar Tagen war es wieder mal soweit. Junior – unser aller 18monatiger Liebling, entsprechend seines Sternzeichens Widder immer mit dem Kopf durch die Wand und überaus neugierig – begann äußerlich immer mehr einem Mädchen zu ähneln, da seine Haare immer länger wurden und ich schon fast zwei kleine Rattenschwänzchen hätte binden können. Ein neuer Haarschnitt mußte her. Da ich bei meinen Kindern schon immer selbst Hand anlegte, wenn es ums Haareschneiden ging (10 Euro für einen Trockenkinderhaarschnitt beim Friseur finde ich dann doch reichlich übertrieben), durfte auch Junior (übrigens zum 2. Mal) dran glauben.
Da es sich in dieser Kategorie um Tipps und Tricks handelt, versuche ich die aus eigener Erfahrung gemachten Tipps und Tricks weiterzugeben, die – soviel sei schon vorab gesagt – bei jedem Kind unterschiedliche Erfolge vorweisen können.
Wie man beim Haareschneiden der Kinder nun am besten vorgeht hängt natürlich in erster Linie auch vom Alter und Temperament der Kinder ab. Ich selbst habe drei Kinder und jedes Kind ist vom Wesen her anders, was sich auch beim Haareschneiden bemerkbar macht.
Zunächst jedoch ist wichtig, dass man die richtige Ausrüstung besitzt. Weder mit einer Nagelschere, noch mit einer Papierschere wird man hier weit kommen. Wer vorhat, zumindest bei seinen Kindern, regelmäßig Friseur zu spielen, sollte hier auch besser etwas tiefer in die Tasche greifen und ein paar Euro mehr für eine vernünftige Haarschere ausgeben. Ich selbst habe mir durch meine Schwägerin (diese ist Friseurin) eine Friseurschere besorgen lassen, die mit damals 80 DM (heute also um die 40 Euro) jedoch bei weitem noch nicht zu den besten gehört. Sicher bekommt man heute in den diversen Drogeriemärkten weitaus günstigere Haarschneidescheren, jedoch zeigt sich hier dann doch meist ein Manko beim Haareschneiden. Meist sind die billigeren Scheren viel stumpfer als die teuren und auch vom Gewicht her etwas schwerer, letzteres macht sich dann schon in der Hand bemerkbar, wenn man etwas länger schneiden muß.
Ein weiteres wichtiges Utensil ist ein vernünftiger Frisierkamm. Wer einem Kleinkind die Haare schneiden will, kommt mit einem breitzinkigen Kamm nicht weit. Hier sollte auch meiner Meinung nach darauf geachtet werden, dass der Kamm selbst nicht zu schwer ist und auch gut in der Hand liegt. Des weiteren sollte er sowohl über etwas gröbere als auch ganz feine Zinken verfügen.
Ich selbst habe mir dann noch eine Ausdünnschere zugelegt. Diese ist praktisch, wenn die Kinder etwas älter sind und je nach Haartyp, die Haare an sich eben etwas ausgedünnt werden müssen, damit der Kinderkopf nicht einem Wischmopp ähnelt. Auch hier sollte man lieber wieder etwas tiefer in die Tasche greifen und eine vernünftige Ausdünnschere kaufen.
Praktisch und aus diesem Grunde ebenfalls von mir zugelegt, finde ich auch einen Frisierumhang, diese gibt es auch speziell für Kindergrößen. Der Vorteil – ausgenommen jedoch bei meinem Junior, aber dazu später mehr – ist natürlich, dass die Kleidung nicht voller kleiner abgeschnittener Haare ist.
Gerade bei Kleinkindern ist auch eine Sprühflasche mit Wasser immer angebracht. So kann man die Haare vor dem Schneiden ein wenig anfeuchten, was – zumindest mir – das Schneiden an sich ein wenig erleichtert.
Last not but least ist es auch vorteilhaft – gerade bei Jungen mit praktischem Kurzhaarschnitt – wenn man über einen entsprechenden elektrischen Haarschneider (Rasierer) verfügt. Bei richtiger Handhabung wird hier ein gleichmäßiger Kurzhaarschnitt garantiert, zudem lassen sich die kleinen störenden Nackenhärchen wunderbar damit ausrasieren. Diese Haarschneider gibt es mittlerweile zu recht günstigen Preisen sogar in diversen Discountläden hin und wieder zu kaufen.
Nachdem nun das Handwerkzeug parat liegt, die Nachbarn gewarnt wurden, dass lediglich die Haare von Junior geschnitten und keinerlei Mißhandlungen vorgenommen werden, kann ich zur Tat schreiten. Der Frisierumhang findet bei Junior keine Verwendung, da er immer versucht mit diesem über sein Gesicht und den Kopf zu wuscheln, so dass die abgeschnittenen Härchen sich in seinem Gesicht verteilen würden. Darum behält er lediglich sein Hemdhöschen an, damit nicht sämtliche Klamotten vollgesaut werden. Mit dem elektrischen Haarschneider brauche ich bei ihm auch nicht mehr ankommen. Sobald er auch nur das surrende Geräusch hört, verwandelt er sich in ein schreiendes und sich windendes Etwas – hier ist also Kamm und Schere angesagt.
Bei Junior brauche ich auch immer Verstärkung, d.h. hier hat die ganze Familie mit anzupacken. Meine Tochter sitzt meist vor Junior und versucht ihn mittels Bilderbuch, Handpuppe und Fratzen schneiden abzulenken. Papa steht stets an meiner Seite, um im Notfall einzugreifen und Junior ein wenig festzuhalten.
Hier lautet also mein Tipp beim Haareschneiden von Kleinkindern, darauf zu achten, dass zumindest einer da ist, der den kleinen Zappelphilipp ein wenig ablenkt, wozu sich Bilderbücher aber eben auch Faxen machen sehr gut eignen.
Ich beginne mit dem Schneiden meist am Oberkopf, nehme mir eine Haarsträhne zwischen Mittel- und Zeigefinger und kürze sie entsprechend. Nunmehr wird die nächste Strähne genommen und der vorigen längenmäßig angepaßt. Nach diesem Schema verfahre ich am ganzen Kopf. Schwierig wird es jedoch am Hinterkopf, da Junior nun mal nicht einsehen will, dass er wenigstens für kurze Zeit seinen Kopf ein wenig nach vorn neigen soll – hier ist also Papas Hilfe gefragt. Vorsicht sollte man beim Festhalten der Haarsträhnen walten lassen. Wer so einen Starrkopf wie meinen Junior hat – der sich wie eine Schlange hin und her windet -, sollte jederzeit damit rechnen, dass der Kopf nach vorn geworfen wird. Ein stures Festhalten der Haarsträhne würde nunmehr zu nicht gewollten Schmerzen beim Kind führen *gg*, hier heißt also die Devise: Mama muß – die Strähne natürlich weiterhin festhaltend – mit der Hand mitgehen, um Junior nicht weh zu tun.
Habe ich die Haare alle entsprechend gekürzt, geht es an die Konturen – sprich an Pony, Ohren und Nacken. Hier ist es bei einem zappelnden Kleinkind überaus schwierig, einen vernünftigen Schnitt hinzubekommen. Vor allem muß man höllisch aufpassen, Haarscheren sind nun mal recht spitz und scharf und wir wollen ja nicht plötzlich ein einohriges Kind haben. Hier muß Papa dann den Kopf festhalten – da wir mittlerweile darin geübt sind, geht es aber recht schnell vonstatten und Junior beruhigt sich nach wenigen Sekunden wieder.
Da ich bei Junior ja keinerlei Frisierumhang nutzen kann, läßt sich ein Ausbreiten der abgeschnittenen Haare auf seinem Hemdhöschen, aber auch auf seiner Haut nicht vermeiden. Drum wandert er im Anschluß immer sofort in die Badewanne.
Ich sagte ja bereits anfangs, dass jedes Kind anders ist. Meine Tochter war in diesem Alter ein Vorzeigemodel in puncto Haareschneiden. Sie war immer so fasziniert davon, dass sie nahezu stocksteif und mit freudigem Gesicht auf ihrem Stuhl sitzen blieb. Hier konnte ich meinen Frisierumhang nutzen und niemand brauchte den Clown spielen. Das Haareschneiden war bei ihr immer binnen weniger Minuten erledigt.
Mein mittlerer Sohn hingegen ähnelte sehr unserem Junior, er zappelte auch ewig rum. Selbst heute – mit 10 Jahren – ist es nicht unbedingt leicht, ihm die Haare zu schneiden. Doch Mami kennt da kein Pardon, so dass er vorgestern dran glauben mußte. Bei ihm nutze ich den Frisierumhang. Die Haarschneidemaschine mag er auch nicht, drum kommt sie bei ihm nur zum Ausrasieren des Nackens in Frage. Der Rest wird ebenfalls per Hand geschnitten. Bei ihm habe ich festgestellt, dass es einfacher ist, wenn ich ihm die Haare im Flur vor dem großen Spiegel schneide. So kann er mitverfolgen, was passiert. Das Schneiden an sich erfolgt wie bei Junior beschrieben. Ich fange am Oberkopf an und arbeite mich Strähne für Strähne weiter. Zwischendurch besprühe ich seinen Kopf mit ein wenig Wasser, wenn die Haare leicht feucht sind, lassen sie sich akurater schneiden. Da er recht dickes Haar auf dem Kopf hat, gehe ich ihm Anschluß an den eigentlichen Schnitt immer noch mit der Ausdünnschere durch die Haare.
Last but not least gibt es dann noch mein pubertierendes Töchterlein. Sie trägt jedoch ihre Haare lang, so dass ich hier nur hin und wieder die Spitzen schneiden muß. Will man lange Haare bei seinem Kind kürzen, so muß dies ebenfalls sehr vorsichtig geschehen, schließlich sollen die Haare ja gleichlang sein und nicht zu einer Seite hin immer kürzer werden. Im Handel gibt es hierfür mittlerweile Schablonen zu kaufen. Das mag sich nun ungewöhnlich anhören, erleichtert einem die Arbeit aber ungemein. Die Schablonen werden am Kopf aufgesetzt und besitzen in verschiedenen Längen waagerechte Linien, an denen entlang man nun die Haare abschneidet. Hier hat man dann die Gewähr, dass auch wirklich eine gleichmäßige Länge beim Schneiden erzielt wird. Wer auf eine Schablone verzichten möchte, kann jedoch auch den Trick mit dem Kajalstift anwenden. Hierzu wird mit ebensolchem Stift eine waagerechte Linie im Halsbereich (vorausgesetzt natürlich, die Haare sollen auf diese Länge gekürzt werden) aufgezeichnet. Nunmehr geht man mit einem dünnzinkigen Kamm durch die recht feuchten Haare und legt sie mittels Außenfläche seiner linken (bei Linkshändern die rechte) Hand eng am Hals an und schneidet an der gezeichneten Linie entlang.
Zum Schluß noch ein Tipp zum Pony-Schneiden. Man sollte nie vergessen, dass nasse Haare immer etwas länger sind, als wenn sie trocken sind. Darum sollte man den Pony im nasshaarigen Zustand (was für ein Wort) immer ein paar Milimeter länger belassen, sobald die Haare trocken sind, zieht sich der Pony nämlich ein Stück nach oben, hat man nun zu kurz geschnitten, kann das ziemlich blöde aussehen, was ich selber am eigenen Leib erfahren mußte;-) .
Das waren nun meine Tipps & Tricks zum Thema Haareschneiden bei Kindern und ich hoffe, der ein oder andere kann damit etwas anfangen. Übrigens lassen sich diese Tipps (zumindest was die Ausrüstung angeht) auch bei Erwachsenen anwenden, hier denke ich jedoch kann man auf eine fratzenschneidende Hilfsperson verzichten;-).
© by Claudia Retzmann 2002 gefunden bei www.ciao.de
Vor ein paar Tagen war es wieder mal soweit. Junior – unser aller 18monatiger Liebling, entsprechend seines Sternzeichens Widder immer mit dem Kopf durch die Wand und überaus neugierig – begann äußerlich immer mehr einem Mädchen zu ähneln, da seine Haare immer länger wurden und ich schon fast zwei kleine Rattenschwänzchen hätte binden können. Ein neuer Haarschnitt mußte her. Da ich bei meinen Kindern schon immer selbst Hand anlegte, wenn es ums Haareschneiden ging (10 Euro für einen Trockenkinderhaarschnitt beim Friseur finde ich dann doch reichlich übertrieben), durfte auch Junior (übrigens zum 2. Mal) dran glauben.
Da es sich in dieser Kategorie um Tipps und Tricks handelt, versuche ich die aus eigener Erfahrung gemachten Tipps und Tricks weiterzugeben, die – soviel sei schon vorab gesagt – bei jedem Kind unterschiedliche Erfolge vorweisen können.
Wie man beim Haareschneiden der Kinder nun am besten vorgeht hängt natürlich in erster Linie auch vom Alter und Temperament der Kinder ab. Ich selbst habe drei Kinder und jedes Kind ist vom Wesen her anders, was sich auch beim Haareschneiden bemerkbar macht.
Zunächst jedoch ist wichtig, dass man die richtige Ausrüstung besitzt. Weder mit einer Nagelschere, noch mit einer Papierschere wird man hier weit kommen. Wer vorhat, zumindest bei seinen Kindern, regelmäßig Friseur zu spielen, sollte hier auch besser etwas tiefer in die Tasche greifen und ein paar Euro mehr für eine vernünftige Haarschere ausgeben. Ich selbst habe mir durch meine Schwägerin (diese ist Friseurin) eine Friseurschere besorgen lassen, die mit damals 80 DM (heute also um die 40 Euro) jedoch bei weitem noch nicht zu den besten gehört. Sicher bekommt man heute in den diversen Drogeriemärkten weitaus günstigere Haarschneidescheren, jedoch zeigt sich hier dann doch meist ein Manko beim Haareschneiden. Meist sind die billigeren Scheren viel stumpfer als die teuren und auch vom Gewicht her etwas schwerer, letzteres macht sich dann schon in der Hand bemerkbar, wenn man etwas länger schneiden muß.
Ein weiteres wichtiges Utensil ist ein vernünftiger Frisierkamm. Wer einem Kleinkind die Haare schneiden will, kommt mit einem breitzinkigen Kamm nicht weit. Hier sollte auch meiner Meinung nach darauf geachtet werden, dass der Kamm selbst nicht zu schwer ist und auch gut in der Hand liegt. Des weiteren sollte er sowohl über etwas gröbere als auch ganz feine Zinken verfügen.
Ich selbst habe mir dann noch eine Ausdünnschere zugelegt. Diese ist praktisch, wenn die Kinder etwas älter sind und je nach Haartyp, die Haare an sich eben etwas ausgedünnt werden müssen, damit der Kinderkopf nicht einem Wischmopp ähnelt. Auch hier sollte man lieber wieder etwas tiefer in die Tasche greifen und eine vernünftige Ausdünnschere kaufen.
Praktisch und aus diesem Grunde ebenfalls von mir zugelegt, finde ich auch einen Frisierumhang, diese gibt es auch speziell für Kindergrößen. Der Vorteil – ausgenommen jedoch bei meinem Junior, aber dazu später mehr – ist natürlich, dass die Kleidung nicht voller kleiner abgeschnittener Haare ist.
Gerade bei Kleinkindern ist auch eine Sprühflasche mit Wasser immer angebracht. So kann man die Haare vor dem Schneiden ein wenig anfeuchten, was – zumindest mir – das Schneiden an sich ein wenig erleichtert.
Last not but least ist es auch vorteilhaft – gerade bei Jungen mit praktischem Kurzhaarschnitt – wenn man über einen entsprechenden elektrischen Haarschneider (Rasierer) verfügt. Bei richtiger Handhabung wird hier ein gleichmäßiger Kurzhaarschnitt garantiert, zudem lassen sich die kleinen störenden Nackenhärchen wunderbar damit ausrasieren. Diese Haarschneider gibt es mittlerweile zu recht günstigen Preisen sogar in diversen Discountläden hin und wieder zu kaufen.
Nachdem nun das Handwerkzeug parat liegt, die Nachbarn gewarnt wurden, dass lediglich die Haare von Junior geschnitten und keinerlei Mißhandlungen vorgenommen werden, kann ich zur Tat schreiten. Der Frisierumhang findet bei Junior keine Verwendung, da er immer versucht mit diesem über sein Gesicht und den Kopf zu wuscheln, so dass die abgeschnittenen Härchen sich in seinem Gesicht verteilen würden. Darum behält er lediglich sein Hemdhöschen an, damit nicht sämtliche Klamotten vollgesaut werden. Mit dem elektrischen Haarschneider brauche ich bei ihm auch nicht mehr ankommen. Sobald er auch nur das surrende Geräusch hört, verwandelt er sich in ein schreiendes und sich windendes Etwas – hier ist also Kamm und Schere angesagt.
Bei Junior brauche ich auch immer Verstärkung, d.h. hier hat die ganze Familie mit anzupacken. Meine Tochter sitzt meist vor Junior und versucht ihn mittels Bilderbuch, Handpuppe und Fratzen schneiden abzulenken. Papa steht stets an meiner Seite, um im Notfall einzugreifen und Junior ein wenig festzuhalten.
Hier lautet also mein Tipp beim Haareschneiden von Kleinkindern, darauf zu achten, dass zumindest einer da ist, der den kleinen Zappelphilipp ein wenig ablenkt, wozu sich Bilderbücher aber eben auch Faxen machen sehr gut eignen.
Ich beginne mit dem Schneiden meist am Oberkopf, nehme mir eine Haarsträhne zwischen Mittel- und Zeigefinger und kürze sie entsprechend. Nunmehr wird die nächste Strähne genommen und der vorigen längenmäßig angepaßt. Nach diesem Schema verfahre ich am ganzen Kopf. Schwierig wird es jedoch am Hinterkopf, da Junior nun mal nicht einsehen will, dass er wenigstens für kurze Zeit seinen Kopf ein wenig nach vorn neigen soll – hier ist also Papas Hilfe gefragt. Vorsicht sollte man beim Festhalten der Haarsträhnen walten lassen. Wer so einen Starrkopf wie meinen Junior hat – der sich wie eine Schlange hin und her windet -, sollte jederzeit damit rechnen, dass der Kopf nach vorn geworfen wird. Ein stures Festhalten der Haarsträhne würde nunmehr zu nicht gewollten Schmerzen beim Kind führen *gg*, hier heißt also die Devise: Mama muß – die Strähne natürlich weiterhin festhaltend – mit der Hand mitgehen, um Junior nicht weh zu tun.
Habe ich die Haare alle entsprechend gekürzt, geht es an die Konturen – sprich an Pony, Ohren und Nacken. Hier ist es bei einem zappelnden Kleinkind überaus schwierig, einen vernünftigen Schnitt hinzubekommen. Vor allem muß man höllisch aufpassen, Haarscheren sind nun mal recht spitz und scharf und wir wollen ja nicht plötzlich ein einohriges Kind haben. Hier muß Papa dann den Kopf festhalten – da wir mittlerweile darin geübt sind, geht es aber recht schnell vonstatten und Junior beruhigt sich nach wenigen Sekunden wieder.
Da ich bei Junior ja keinerlei Frisierumhang nutzen kann, läßt sich ein Ausbreiten der abgeschnittenen Haare auf seinem Hemdhöschen, aber auch auf seiner Haut nicht vermeiden. Drum wandert er im Anschluß immer sofort in die Badewanne.
Ich sagte ja bereits anfangs, dass jedes Kind anders ist. Meine Tochter war in diesem Alter ein Vorzeigemodel in puncto Haareschneiden. Sie war immer so fasziniert davon, dass sie nahezu stocksteif und mit freudigem Gesicht auf ihrem Stuhl sitzen blieb. Hier konnte ich meinen Frisierumhang nutzen und niemand brauchte den Clown spielen. Das Haareschneiden war bei ihr immer binnen weniger Minuten erledigt.
Mein mittlerer Sohn hingegen ähnelte sehr unserem Junior, er zappelte auch ewig rum. Selbst heute – mit 10 Jahren – ist es nicht unbedingt leicht, ihm die Haare zu schneiden. Doch Mami kennt da kein Pardon, so dass er vorgestern dran glauben mußte. Bei ihm nutze ich den Frisierumhang. Die Haarschneidemaschine mag er auch nicht, drum kommt sie bei ihm nur zum Ausrasieren des Nackens in Frage. Der Rest wird ebenfalls per Hand geschnitten. Bei ihm habe ich festgestellt, dass es einfacher ist, wenn ich ihm die Haare im Flur vor dem großen Spiegel schneide. So kann er mitverfolgen, was passiert. Das Schneiden an sich erfolgt wie bei Junior beschrieben. Ich fange am Oberkopf an und arbeite mich Strähne für Strähne weiter. Zwischendurch besprühe ich seinen Kopf mit ein wenig Wasser, wenn die Haare leicht feucht sind, lassen sie sich akurater schneiden. Da er recht dickes Haar auf dem Kopf hat, gehe ich ihm Anschluß an den eigentlichen Schnitt immer noch mit der Ausdünnschere durch die Haare.
Last but not least gibt es dann noch mein pubertierendes Töchterlein. Sie trägt jedoch ihre Haare lang, so dass ich hier nur hin und wieder die Spitzen schneiden muß. Will man lange Haare bei seinem Kind kürzen, so muß dies ebenfalls sehr vorsichtig geschehen, schließlich sollen die Haare ja gleichlang sein und nicht zu einer Seite hin immer kürzer werden. Im Handel gibt es hierfür mittlerweile Schablonen zu kaufen. Das mag sich nun ungewöhnlich anhören, erleichtert einem die Arbeit aber ungemein. Die Schablonen werden am Kopf aufgesetzt und besitzen in verschiedenen Längen waagerechte Linien, an denen entlang man nun die Haare abschneidet. Hier hat man dann die Gewähr, dass auch wirklich eine gleichmäßige Länge beim Schneiden erzielt wird. Wer auf eine Schablone verzichten möchte, kann jedoch auch den Trick mit dem Kajalstift anwenden. Hierzu wird mit ebensolchem Stift eine waagerechte Linie im Halsbereich (vorausgesetzt natürlich, die Haare sollen auf diese Länge gekürzt werden) aufgezeichnet. Nunmehr geht man mit einem dünnzinkigen Kamm durch die recht feuchten Haare und legt sie mittels Außenfläche seiner linken (bei Linkshändern die rechte) Hand eng am Hals an und schneidet an der gezeichneten Linie entlang.
Zum Schluß noch ein Tipp zum Pony-Schneiden. Man sollte nie vergessen, dass nasse Haare immer etwas länger sind, als wenn sie trocken sind. Darum sollte man den Pony im nasshaarigen Zustand (was für ein Wort) immer ein paar Milimeter länger belassen, sobald die Haare trocken sind, zieht sich der Pony nämlich ein Stück nach oben, hat man nun zu kurz geschnitten, kann das ziemlich blöde aussehen, was ich selber am eigenen Leib erfahren mußte;-) .
Das waren nun meine Tipps & Tricks zum Thema Haareschneiden bei Kindern und ich hoffe, der ein oder andere kann damit etwas anfangen. Übrigens lassen sich diese Tipps (zumindest was die Ausrüstung angeht) auch bei Erwachsenen anwenden, hier denke ich jedoch kann man auf eine fratzenschneidende Hilfsperson verzichten;-).
© by Claudia Retzmann 2002 gefunden bei www.ciao.de
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Freitag, 10. September 2004
Frisuren der chinesischen Frauen im Wandel der Zeiten des 20. Jahrhunderts
figaro, 09:24h
A: Frauen, egal ob in China oder in Deutschland oder sonst wo, sind ja zumeist sehr um ihr Äußeres bemüht und scheuen dabei keine Mühe. Viele Dinge spielen dabei eine Rolle, und besonderes Augenmerk ? verbunden mit vielfältigen Aktivitäten und mitunter beträchtlichen Ausgaben - gilt dabei der Frisur.
B: Dabei sind Frisuren natürlich auch modebedingten Veränderungen Unterworfen. In der heutigen Rubrik "wussten Sie schon" wollen wir deshalb mal einen Blick auf die Frisuren der chinesischen Frauen im Wandel der Moden des 20. Jahrhunderts werfen.
A: Genau. Aber bevor es so richtig losgeht mit dem haarigen Thema -- sag mal, Qiu Jing, was ist denn bei chinesischen Frauen derzeit so angesagt in Sachen Frisur?
B: Oh, das ist schwer zu sagen. Eine dominierende Frisur-Mode gibt es meinem Eindruck nach heute nicht mehr. Die Frisuren der Frauen sind heute so vielfältig, dass es kaum noch möglich erscheint, hier festlegen zu wollen, welche Frisur besonders im Trend liegt.
A: Na ja, dann halten wir uns vielleicht an einen hierzulande populären Song, in dem der Sänger halb scherzhaft meint, heutzutage hätten die Jungs in den Städten längere Haare als die Mädchen, wobei die jungen Damen dafür jeden Tag eine neue Frisur haben wollten...
B: Na ja, wenn ich beide ansehe, dann ist das sicher ein bisschen übertrieben, aber es stimmt schon: Die Frisuren vor allem junger Chinesinnen bieten heute ein verwirrend vielfältiges Bild. Da ist von ganz kurz bis ganz lang alles vertreten, und von den Farben reden wir mal gleich gar nicht.
A: Nun beklag Dich mal nicht, auch wenn die Frisurenvielfalt früher tatsächlich höchst überschaubar war. Gleich verraten wir Ihnen, wie die Frisuren der Chinesinnen früher aussahen.
A: Gehen wir mal zurück an den Anfang des 20. Jahrhunderts, also in die letzten Jahre des chinesischen Kaiserreiches. Am Ende der Qing - Dynastie trugen die Frauen im allgemeinen einen Haarknoten am Hinterkopf. Die Stirn blieb dabei völlig frei. Manche Frauen teilten ihre Haare auch in zwei Strähnen, die sie in einem lockeren Knoten seitlich am Kopf herabhängen ließen. Unverheiratete Frauen durften ihre Frisur dabei nicht nach Belieben verändern, denn der Jungfräulichkeit entsprach eine traditionell genau festgelegte Haartracht.
B: Aber spätestens nach dem Sturz der Monarchie in der Revolution 1911 begannen die alten verkrusteten Strukturen aufzubrechen, und modebewusste Studentinnen, Künstlerinnen und Schauspielerinnen entdeckten völlig neuartige Ponyfrisuren. Die Stirnhaare waren dabei oft länger als 10 Zentimeter, und die ganze Frisur ähnelte einem Pfirsich.
A: Von wegen Pfirsich -- Bubikopf. Derlei neue Moden griffen vor allem im weltoffenen Shanghai um sich, das ja in den Zwanziger und Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts die wohlhabendste und blühendste Stadt in China war, in der auch internationale Einflüsse am schnellsten Fuß fassten. Dort waren ausländische Filme, Duftwasser, Mode usw. in, und von dort aus breiteten sie sich langsam in den Rest des Landes aus.
B: Die Frauen, zumal Studentinnen und Schauspielerinnen, hielten sich nicht mehr an die alten Traditionen und begannen, ihr Haar in allen Variationen zu tragen, kurz, lang mit Haarband oder mit Dauerwelle. Diese neue Entwicklung betonte nicht nur den speziellen asiatischen Charme, sondern dokumentierte zudem auch den modernen Anspruch der Frauen auf soziale Anerkennung und Respekt.
A: Auf alten Fotos sieht man, dass sich zum Beispiel Intellektuelle und Künstler im China der 20er Jahre in Kleidung und Frisur sehr schnell ihren Kollegen im Rest der Welt annäherten. Also, die sogenannten "Goldenen Zwanziger" hinterließen auch im bis dahin abgeschotteten Reich der Mitte ihre Spuren.
B: Der vorübergehende Boom internationaler Mode- und Frisurentrends fand dann mit dem Näherrücken des Zweiten Weltkrieges sein Ende. Auch in den Frisuren der Frauen wurde der Wandel sichtbar. In den Vierziger Jahren ließen Kriegswirren und zunehmende Not die Frauen an andere Dinge denken als an modische Frisuren.
A: Die meisten Frauen trugen simple Kurzhaarfrisuren und schenkten ihrer Frisur kaum noch Beachtung. Aber gerade diese Kurzhaarfrisuren wurden unversehens eine Art Mode. Selbst Filmstars ließen sich die Dauerwellen abschneiden und hatten fortan die normale Kurzhaarfrisur.
B: Eine erste Veränderung gab es dann wieder in den Fünfziger Jahren. Frauen in den Städten begannen, lockige Kurzhaarfrisuren zu bevorzugen, ganz so wie die gebildeten Chinesinnen, die nach dem Krieg aus den USA zurückkamen oder die in der Sowjetunion studiert hatten. Diese lockigen Kurzhaarfrisuren gaben der neuen chinesischen Frau Schwung und Lebhaftigkeit verliehen.
A: Zumal in der noch jungen Volksrepublik nach den langjährigen Wirren von Krieg und Bürgerkrieg nunmehr Aufbruchstimmung herrschte. Überall veränderte sich das Leben, und die dynamischen Lockenfrisuren der chinesischen Frauen, die plötzlich gleichberechtigt mit ans Werk gingen, reflektierten den energiegeladenen Aufbruch in ein Neues China.
B: Dann kamen die Sechziger Jahre, und bis hinein in die Siebziger gab es landesweit fast ausschließlich zwei Frisuren: Entweder eine gerade geschnittene Kurzhaarfrisur bis über die Ohren, oder zwei lange Zöpfe. Alles andere und insbesondere Dauerwellen waren als Anbiederung an einen unchinesisch- kapitalistischen Lebensstil verpönt.
A: Ende der 70er Jahre begannen dann die Wirtschaftsreformen und die Öffnung Chinas nach außen, und damit verbesserte sich allmählich auch das Leben. Auch das Streben nach Mode und Schönheit wurde nicht länger als verwerflicher Ausdruck einer verdorbenen Lebensart bekämpft, sondern im Gegenteil plötzlich als etwas normales und gesundes sogar gefördert.
B: Plötzlich gab es wieder Ponyfrisuren, es gab wieder Dauerwellen und Kurzhaarfrisuren für modebewusste junge Frauen, ja selbst die ersten Punkfrisuren waren nun zu sehen. Und ständig tauchten neue Frisuren auf, und die Frauen folgten jedem Trend, ganz gleich, ob die Frisur nun ihrem Typ, ihrem Gesichtsschnitt, ihrem Temperament, ihrem Beruf , ihrer Kleidung und ihrem gesamten Stil entsprach, oder nicht.
A: Ja. Da lebten auf einmal die lange unterdrückten Wünsche nach Schönheit wieder auf, so plötzlich und so vielfältig war der Nachholbedarf, dass er manchmal auch mehr oder weniger etwas verwirrend auf die Leute wirkte.
B: In den 90er Jahren wurden Mode und Schönheit zu etablierten Marktfaktoren. Haardesign wurde zu einer Branche und vor allem zu einer Kunst. Heutzutage tragen die Chinesinnen ihr Haar in jeder nur denkbaren Form und Farbe, die Frisuren sind ebenso vielfältig, wie die Perücken, man sieht junge Frauen mit Locken, Zöpfen, Irokesen- Schnitten oder auch völlig kahlgeschoren. Und die meisten Frauen verstehen es heute, ihre Haartracht und Kosmetik auf Kleidung, Charakter und Beruf optimal abzustimmen. Die Betonung des Äußeren dient dabei nicht mal vornehmlich dazu, unbedingt den Männern zu gefallen oder die Anerkennung anderer Frauen zu bekommen, sondern vor allem dem Ausdruck von Selbstwertgefühl und Lebensqualität.
A: Also, wenn das so ist, Qiu Jing, dann könntest Du doch eigentlich als Spezialistin für Mode und Schönheit hier in der Redaktion mal eine Prognose wagen, wie sich die Frisuren der chinesischen Frauen in diesem Jahr so verändern werden.
B: Da bin ich mal wieder überfragt. Obwohl -- ich wüsste es schon gerne, denn dann könnte ich ja eine Trend-Agentur aufmachen. Nein, ich glaube, niemand kann genau vorhersagen, wie vielfältig die Frisuren der chinesischen Frauen in diesem Jahr werden und was sich im Detail da so tun wird. Eine Prognose wage ich dann aber doch: Die Frisuren und ihre Trägerinnen werden, da bin ich mir ziemlich sicher, noch eleganter und individueller werden.
A: Na, dann warten wir mal ab und lassen uns überraschen.!
Quelle: China Radio International.CRI.
B: Dabei sind Frisuren natürlich auch modebedingten Veränderungen Unterworfen. In der heutigen Rubrik "wussten Sie schon" wollen wir deshalb mal einen Blick auf die Frisuren der chinesischen Frauen im Wandel der Moden des 20. Jahrhunderts werfen.
A: Genau. Aber bevor es so richtig losgeht mit dem haarigen Thema -- sag mal, Qiu Jing, was ist denn bei chinesischen Frauen derzeit so angesagt in Sachen Frisur?
B: Oh, das ist schwer zu sagen. Eine dominierende Frisur-Mode gibt es meinem Eindruck nach heute nicht mehr. Die Frisuren der Frauen sind heute so vielfältig, dass es kaum noch möglich erscheint, hier festlegen zu wollen, welche Frisur besonders im Trend liegt.
A: Na ja, dann halten wir uns vielleicht an einen hierzulande populären Song, in dem der Sänger halb scherzhaft meint, heutzutage hätten die Jungs in den Städten längere Haare als die Mädchen, wobei die jungen Damen dafür jeden Tag eine neue Frisur haben wollten...
B: Na ja, wenn ich beide ansehe, dann ist das sicher ein bisschen übertrieben, aber es stimmt schon: Die Frisuren vor allem junger Chinesinnen bieten heute ein verwirrend vielfältiges Bild. Da ist von ganz kurz bis ganz lang alles vertreten, und von den Farben reden wir mal gleich gar nicht.
A: Nun beklag Dich mal nicht, auch wenn die Frisurenvielfalt früher tatsächlich höchst überschaubar war. Gleich verraten wir Ihnen, wie die Frisuren der Chinesinnen früher aussahen.
A: Gehen wir mal zurück an den Anfang des 20. Jahrhunderts, also in die letzten Jahre des chinesischen Kaiserreiches. Am Ende der Qing - Dynastie trugen die Frauen im allgemeinen einen Haarknoten am Hinterkopf. Die Stirn blieb dabei völlig frei. Manche Frauen teilten ihre Haare auch in zwei Strähnen, die sie in einem lockeren Knoten seitlich am Kopf herabhängen ließen. Unverheiratete Frauen durften ihre Frisur dabei nicht nach Belieben verändern, denn der Jungfräulichkeit entsprach eine traditionell genau festgelegte Haartracht.
B: Aber spätestens nach dem Sturz der Monarchie in der Revolution 1911 begannen die alten verkrusteten Strukturen aufzubrechen, und modebewusste Studentinnen, Künstlerinnen und Schauspielerinnen entdeckten völlig neuartige Ponyfrisuren. Die Stirnhaare waren dabei oft länger als 10 Zentimeter, und die ganze Frisur ähnelte einem Pfirsich.
A: Von wegen Pfirsich -- Bubikopf. Derlei neue Moden griffen vor allem im weltoffenen Shanghai um sich, das ja in den Zwanziger und Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts die wohlhabendste und blühendste Stadt in China war, in der auch internationale Einflüsse am schnellsten Fuß fassten. Dort waren ausländische Filme, Duftwasser, Mode usw. in, und von dort aus breiteten sie sich langsam in den Rest des Landes aus.
B: Die Frauen, zumal Studentinnen und Schauspielerinnen, hielten sich nicht mehr an die alten Traditionen und begannen, ihr Haar in allen Variationen zu tragen, kurz, lang mit Haarband oder mit Dauerwelle. Diese neue Entwicklung betonte nicht nur den speziellen asiatischen Charme, sondern dokumentierte zudem auch den modernen Anspruch der Frauen auf soziale Anerkennung und Respekt.
A: Auf alten Fotos sieht man, dass sich zum Beispiel Intellektuelle und Künstler im China der 20er Jahre in Kleidung und Frisur sehr schnell ihren Kollegen im Rest der Welt annäherten. Also, die sogenannten "Goldenen Zwanziger" hinterließen auch im bis dahin abgeschotteten Reich der Mitte ihre Spuren.
B: Der vorübergehende Boom internationaler Mode- und Frisurentrends fand dann mit dem Näherrücken des Zweiten Weltkrieges sein Ende. Auch in den Frisuren der Frauen wurde der Wandel sichtbar. In den Vierziger Jahren ließen Kriegswirren und zunehmende Not die Frauen an andere Dinge denken als an modische Frisuren.
A: Die meisten Frauen trugen simple Kurzhaarfrisuren und schenkten ihrer Frisur kaum noch Beachtung. Aber gerade diese Kurzhaarfrisuren wurden unversehens eine Art Mode. Selbst Filmstars ließen sich die Dauerwellen abschneiden und hatten fortan die normale Kurzhaarfrisur.
B: Eine erste Veränderung gab es dann wieder in den Fünfziger Jahren. Frauen in den Städten begannen, lockige Kurzhaarfrisuren zu bevorzugen, ganz so wie die gebildeten Chinesinnen, die nach dem Krieg aus den USA zurückkamen oder die in der Sowjetunion studiert hatten. Diese lockigen Kurzhaarfrisuren gaben der neuen chinesischen Frau Schwung und Lebhaftigkeit verliehen.
A: Zumal in der noch jungen Volksrepublik nach den langjährigen Wirren von Krieg und Bürgerkrieg nunmehr Aufbruchstimmung herrschte. Überall veränderte sich das Leben, und die dynamischen Lockenfrisuren der chinesischen Frauen, die plötzlich gleichberechtigt mit ans Werk gingen, reflektierten den energiegeladenen Aufbruch in ein Neues China.
B: Dann kamen die Sechziger Jahre, und bis hinein in die Siebziger gab es landesweit fast ausschließlich zwei Frisuren: Entweder eine gerade geschnittene Kurzhaarfrisur bis über die Ohren, oder zwei lange Zöpfe. Alles andere und insbesondere Dauerwellen waren als Anbiederung an einen unchinesisch- kapitalistischen Lebensstil verpönt.
A: Ende der 70er Jahre begannen dann die Wirtschaftsreformen und die Öffnung Chinas nach außen, und damit verbesserte sich allmählich auch das Leben. Auch das Streben nach Mode und Schönheit wurde nicht länger als verwerflicher Ausdruck einer verdorbenen Lebensart bekämpft, sondern im Gegenteil plötzlich als etwas normales und gesundes sogar gefördert.
B: Plötzlich gab es wieder Ponyfrisuren, es gab wieder Dauerwellen und Kurzhaarfrisuren für modebewusste junge Frauen, ja selbst die ersten Punkfrisuren waren nun zu sehen. Und ständig tauchten neue Frisuren auf, und die Frauen folgten jedem Trend, ganz gleich, ob die Frisur nun ihrem Typ, ihrem Gesichtsschnitt, ihrem Temperament, ihrem Beruf , ihrer Kleidung und ihrem gesamten Stil entsprach, oder nicht.
A: Ja. Da lebten auf einmal die lange unterdrückten Wünsche nach Schönheit wieder auf, so plötzlich und so vielfältig war der Nachholbedarf, dass er manchmal auch mehr oder weniger etwas verwirrend auf die Leute wirkte.
B: In den 90er Jahren wurden Mode und Schönheit zu etablierten Marktfaktoren. Haardesign wurde zu einer Branche und vor allem zu einer Kunst. Heutzutage tragen die Chinesinnen ihr Haar in jeder nur denkbaren Form und Farbe, die Frisuren sind ebenso vielfältig, wie die Perücken, man sieht junge Frauen mit Locken, Zöpfen, Irokesen- Schnitten oder auch völlig kahlgeschoren. Und die meisten Frauen verstehen es heute, ihre Haartracht und Kosmetik auf Kleidung, Charakter und Beruf optimal abzustimmen. Die Betonung des Äußeren dient dabei nicht mal vornehmlich dazu, unbedingt den Männern zu gefallen oder die Anerkennung anderer Frauen zu bekommen, sondern vor allem dem Ausdruck von Selbstwertgefühl und Lebensqualität.
A: Also, wenn das so ist, Qiu Jing, dann könntest Du doch eigentlich als Spezialistin für Mode und Schönheit hier in der Redaktion mal eine Prognose wagen, wie sich die Frisuren der chinesischen Frauen in diesem Jahr so verändern werden.
B: Da bin ich mal wieder überfragt. Obwohl -- ich wüsste es schon gerne, denn dann könnte ich ja eine Trend-Agentur aufmachen. Nein, ich glaube, niemand kann genau vorhersagen, wie vielfältig die Frisuren der chinesischen Frauen in diesem Jahr werden und was sich im Detail da so tun wird. Eine Prognose wage ich dann aber doch: Die Frisuren und ihre Trägerinnen werden, da bin ich mir ziemlich sicher, noch eleganter und individueller werden.
A: Na, dann warten wir mal ab und lassen uns überraschen.!
Quelle: China Radio International.CRI.
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Donnerstag, 9. September 2004
figaro, 09:46h
Amsterdam 2004
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Mittwoch, 8. September 2004
Pony - Haarige Stirngardine
figaro, 09:56h
Es gibt Dinge, die sind niemals out: Hamburger, VW Käfer, weiße T-Shirts und - Ponys! Wer jetzt an die etwas zu klein geratene Pferdeausgabe denkt, liegt völlig falsch. Die Rede ist hier vom Haar-Pony - gerade oder stufig geschnitten, blickdicht und geheimnisvoll. In diesem Sommer ist der Pony auf einem regelrechten Eroberungsmarsch durch internationale Friseursalons und ist bei Männern wie Frauen als haarige Gardine vor der Stirn immer häufiger unverzichtbar - und Heidi Klum als Pony-Vorreiterin erster Güte hat die Frisur ohnehin längst geadelt.
Die Pracht-Ponys der Beatles
Wenn man einmal von Kleopatra als Trägerin des klassischen Ur-Ponys Abstand hält, so sind die berühmtesten Pony-Schöpfer der Neuzeit wohl die Beatles! In den 60er Jahren von der Jugend geliebt, von den Alten schräg beäugt, mussten die Fab Four ihre Pracht-Pilzköpfe gegen allerhand Spötteleien verteidigen: Das können doch nur Perücken sein, so lange Haare trägt kein Mensch! Tja, die Haare waren echt und die Beatles starteten nicht nur musikalisch, sondern auch kopflastig eine echte Revolution: Die niedlichen Pilzköpfe der 60er fanden in beiden Stilen unzählige Nachahmer!
Mireille Matthieu setzt Haar-Akzente
In den 70ern wurde der Pony-Trend von keiner Geringeren als Mireille Matthieu zum absoluten Kreativ- Höhepunkt getrieben: Der "Spatz von Avignon" hatte ihre runde Haarrolle gefunden und alle folgenden Trends eisern ignoriert. An die schwarzgelackte Frisur kam so schnell keiner heran. Neben all den männlichen Scheitelträgern Marke Karell Gott oder Rex Gildo stach Madame Matthieu mit ihrem schönen, rundgeföhnten Pony heraus - und wurde zum unfreiwilligen Idol unzähliger kleiner Mädchen mit geliebt-gehasstem Rundschnitt!
Das Comeback des Ponys
Auch wenn die meisten architektonischen Haarwunder der 70er Jahre heute schlicht zum Grinsen sind - der Pony blieb: In den 80ern oft kaum erkennbar als gestylte, gefärbte und pudelgelockte Haarkappe, in den späten 90ern dank Britney Spears auch wieder häufiger als brave College-Mädchen-Frisur. Je ausgefallener der Pony, desto besser. Ein Auge verdeckt, das andere "freigeschnitten", Fransen und wilde Stufen sind längst keine Seltenheit mehr: Der Mut zur Frisur zeugt von dem ausgeprägten Selbstbewusstsein ihrer Trägerinnen.
Was der Pony über die Gefühlswelt verrät
"Haare sind die Antennen der Seele", behauptet der Münchner Friseurmeister und Therapeut Reinhold Kopp. "Wer die Stirn mit einem dichten Pony bedeckt, fühlt sich unsicher und sucht ein Versteck. Und wer seinen Scheitel links trägt, verleiht der rechten, dem Verstand zugeordneten Kopfhälfte mehr Gewicht und vernachlässigt die Gefühlswelt", verrät Kopp auf der Internetseite des Women-Magazins und in seinem Buch "Das Geheimnis schöner Haare". Mehr Ausstrahlung durch innere Harmonie. Ob da was dran ist? Fest steht jedenfalls, dass Ponyfrisuren, die topaktuell zweistufig geschnitten werden, nach wie vor angesagt sind und das Selbstbewusstsein daher nur beflügeln können.
Pluspunkt: Vielseitigkeit
Der Pony besticht durch seine Vielseitigkeit. Individuell geschnitten, passt er zu jedem Gesicht - ein gerader Pony sieht toll zu einem schmalen Gesicht aus, länger und fransig sollte er bei einem runden sein. Außerdem sind Ponyfrisuren extrem flexibel. Frisurenklassiker wie der Bob sind weiche und sehr feminine Frisuren, die sich durch asymmetrische Stirnpartien zur ausdrucksstarken Modefrisur verwandeln. Wie gesagt, es gibt Dinge, die sind niemals out!
Quelle: www.t-online.de
Die Pracht-Ponys der Beatles
Wenn man einmal von Kleopatra als Trägerin des klassischen Ur-Ponys Abstand hält, so sind die berühmtesten Pony-Schöpfer der Neuzeit wohl die Beatles! In den 60er Jahren von der Jugend geliebt, von den Alten schräg beäugt, mussten die Fab Four ihre Pracht-Pilzköpfe gegen allerhand Spötteleien verteidigen: Das können doch nur Perücken sein, so lange Haare trägt kein Mensch! Tja, die Haare waren echt und die Beatles starteten nicht nur musikalisch, sondern auch kopflastig eine echte Revolution: Die niedlichen Pilzköpfe der 60er fanden in beiden Stilen unzählige Nachahmer!
Mireille Matthieu setzt Haar-Akzente
In den 70ern wurde der Pony-Trend von keiner Geringeren als Mireille Matthieu zum absoluten Kreativ- Höhepunkt getrieben: Der "Spatz von Avignon" hatte ihre runde Haarrolle gefunden und alle folgenden Trends eisern ignoriert. An die schwarzgelackte Frisur kam so schnell keiner heran. Neben all den männlichen Scheitelträgern Marke Karell Gott oder Rex Gildo stach Madame Matthieu mit ihrem schönen, rundgeföhnten Pony heraus - und wurde zum unfreiwilligen Idol unzähliger kleiner Mädchen mit geliebt-gehasstem Rundschnitt!
Das Comeback des Ponys
Auch wenn die meisten architektonischen Haarwunder der 70er Jahre heute schlicht zum Grinsen sind - der Pony blieb: In den 80ern oft kaum erkennbar als gestylte, gefärbte und pudelgelockte Haarkappe, in den späten 90ern dank Britney Spears auch wieder häufiger als brave College-Mädchen-Frisur. Je ausgefallener der Pony, desto besser. Ein Auge verdeckt, das andere "freigeschnitten", Fransen und wilde Stufen sind längst keine Seltenheit mehr: Der Mut zur Frisur zeugt von dem ausgeprägten Selbstbewusstsein ihrer Trägerinnen.
Was der Pony über die Gefühlswelt verrät
"Haare sind die Antennen der Seele", behauptet der Münchner Friseurmeister und Therapeut Reinhold Kopp. "Wer die Stirn mit einem dichten Pony bedeckt, fühlt sich unsicher und sucht ein Versteck. Und wer seinen Scheitel links trägt, verleiht der rechten, dem Verstand zugeordneten Kopfhälfte mehr Gewicht und vernachlässigt die Gefühlswelt", verrät Kopp auf der Internetseite des Women-Magazins und in seinem Buch "Das Geheimnis schöner Haare". Mehr Ausstrahlung durch innere Harmonie. Ob da was dran ist? Fest steht jedenfalls, dass Ponyfrisuren, die topaktuell zweistufig geschnitten werden, nach wie vor angesagt sind und das Selbstbewusstsein daher nur beflügeln können.
Pluspunkt: Vielseitigkeit
Der Pony besticht durch seine Vielseitigkeit. Individuell geschnitten, passt er zu jedem Gesicht - ein gerader Pony sieht toll zu einem schmalen Gesicht aus, länger und fransig sollte er bei einem runden sein. Außerdem sind Ponyfrisuren extrem flexibel. Frisurenklassiker wie der Bob sind weiche und sehr feminine Frisuren, die sich durch asymmetrische Stirnpartien zur ausdrucksstarken Modefrisur verwandeln. Wie gesagt, es gibt Dinge, die sind niemals out!
Quelle: www.t-online.de
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Dienstag, 7. September 2004
figaro, 13:26h
Amsterdam 2004
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Sonntag, 5. September 2004
suentese, 21:42h
Bochum 2004
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suentese, 19:57h
Bochum 2004
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Samstag, 4. September 2004
Friseur pfuscht bei Dauerwelle – Schadensersatzansprüche
figaro, 02:54h
Oberlandesgericht Köln
Az.: 19 U 62/99
Verkündet am 07.01.2000
Vorinstanz: LG Köln - Az.:21 O 366/96
In Sachen hat der 19. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Köln auf die mündliche Verhandlung vom 26.11.1999 f ü r R e c h t e r k a n n t:
1.)
Auf die Berufung der Beklagten wird das am 22. Februar 1999 verkündete Urteil des Landgerichts Köln – Az.: 21 O 366/96 – unter Zurückweisung des weitergehenden Rechtsmittels teilweise abgeändert und wie folgt neu gefasst:
Die Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin 5.541,76 DM sowie ein Schmerzensgeld i. H. v. 3.000,00 DM, beides nebst 4 % Zinsen seit dem 16.08.1996 zu zahlen.
Im übrigen wird die Klage abgewiesen.
2.)
Die Kosten des Rechtsstreits tragen die Klägerin zu 55 % und die Beklagte zu 45 %.
Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.
- Ohne Tatbestand gemäß § 543 Abs. 1 ZPO -
E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e :
Die Berufung der Beklagten ist zulässig, insbesondere form- und fristgerecht eingelegt und begründet worden. In der Sache hat sie jedoch nur teilweise hinsichtlich der Höhe des Schmerzensgeldes Erfolg, im übrigen ist sie unbegründet.
Zu Recht und mit zutreffender Begründung hat das Landgericht Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche der Klägerin gegen die Beklagte dem Grunde nach bejaht.
Der Schadensersatzanspruch der Klägerin folgt aus §§ 823 Abs. 1 und 2 BGB in Verbindung mit § 223 StGB. Die Feststellungen des Landgerichts zur Höhe sind mit der Berufung nicht angegriffen.
Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme steht auch zur Überzeugung des Senats fest, dass die von der Beklagten bei der Klägerin durchgeführten Haarbehandlungen am 31.07., 03. und 04.08. sowie 02.09.1993 nicht den Regeln der Technik entsprachen.
Der Senat folgt der Beweiswürdigung des landgerichtlichen Urteils, auf welche Bezug genommen wird.
Die Klägerin kann sich nicht mit Erfolg darauf berufen, der Sachverständige B. habe in seinem Gutachten im selbständigen Beweisverfahren die Frage nach der Schadensverursachung durch die Klägerin nicht eindeutig beantwortet; auch habe die Klägerin sich nicht ausschließlich in Behandlung bei der Beklagten befunden, sondern sich durchgehend auch anderweitig dauerwellen und färben lassen.
Der Zeitpunkt zu dem das Haar der Klägerin entscheidend und für den Haarabbruch maßgeblich geschädigt worden ist, lässt sich nach dem Gutachten des Sachverständigen B. auf etwa 10 Monate vor dem Untersuchungstermin und der Begutachtung in dem selbständigen Beweisverfahren am 16.06.1994 datieren. Dies ergibt sich zur Überzeugung des Senats aus der von dem Sachverständigen durchgeführten Belastungsprobe an den Haaren der Klägerin sowie der Untersuchung der Haare unter dem Mikroskop, die erkennen lassen, dass die Haare auf einer Länge von 10 cm nicht beschädigt waren und sodann eine deutliche zu den Spitzen zunehmende Beschädigung aufwiesen. Nach den Feststellungen des Sachverständigen fängt nach diesen 10 cm der Abbruch der Haare an. Bei einem durchschnittlichen Haarwachstum von 1 cm pro Monat muss die festgestellte Schädigung der Haare 10 Monate vor dem Untersuchungstermin erfolgt sein. Dies deckt sich mit den zwischen den Parteien unstreitigen Haarbehandlungen durch die Beklagten am 3. und 4. August sowie 2. September 1993.
Auf die Fragen, ob sich im Untersuchungstermin vom 16.06.1994 ein sichtbarer Haaransatz einer Färbung im Haar der Klägerin befunden habe oder nicht, und ob dieser auf dem von der Klägerin vorgelegten Foto zu erkennen sei, kommt es nicht an, da nach dem Sachverständigengutachten, welches sich auf eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der Haare der Klägerin stützt, chemische Behandlungen der Klägerin nach August/September 1993 nicht mehr erfolgt sind. Für eine Schadensverursachung durch die Klägerin im August/September 1993 spricht dann aber bereits der Beweis des ersten Anscheins. Bei der kurzen Abfolge von Färben, Dauerwelle und erneutem Färben sowie dem Anbringen einer Extensionsfrisur am 3. und 4. August 1993 ist in Verbindung mit den Ausführungen sowohl des Sachverständigen B. als auch des Sachverständigen W. zur chemischen Belastung durch derartige Behandlungen das eingetretene Schadensbild nachvollziehbar zuzuordnen. Darüberhinaus hat auch die Zeugin Sch. in ihrer Vernehmung ausgesagt, die Haare der Klägerin hätten sich vor dem Anlegen der Extensionsfrisur in einem recht angegriffenen Zustand befunden. Nach den Ausführungen des Sachverständigen B. ist die chemische Behandlung eines Haares, ob es nun Dauerwelle, Färbung oder Blondierung sei, jedenfalls ein Eingriff in die Struktur des Haares; bei den chemischen Reaktionen tritt immer ein Verlust der Disulfidbrücken ein, das heißt also, die Farbe und auch die Wellen sind nur dadurch zu erreichen, dass bestimmte Schädigungen in Kauf genommen werden. In seiner Vernehmung als sachverständiger Zeuge hat er sodann ausgeführt, dass es grundsätzlich nicht tunlich sei, Dauerwellen und Färbungen an einem Tag durchzuführen; es handele sich dabei um zwei chemische Behandlungen, die nach seiner Auffassung in einem Abstand von einigen Wochen durchgeführt werden sollten. Zwar wirke sich eine Extension im normalen Haar nicht negativ aus, zu Problemen könne es aber immer dann kommen, wenn das Haar durch vorherige chemische Behandlungen geschädigt sei. Dies wird bestätigt durch die Ausführungen des Sachverständigen W., wonach an einem vorher geschädigten Haar wie in diesem Fall (vorher gedauerwellt und gefärbt) die Dehnfähigkeit extrem herabgesetzt, also stark vermindert sei. Die Belastung durch das Anfertigen einer Extensionsfrisur sei extrem grösser, wenn das Haar vorher gedauerwellt und gefärbt worden sei. Werde in vorgeschädigtem Haaransatz eine Extensionsfrisur gemacht, so breche das Haar unweigerlich bei Belastung kleinster Art ab (kämmen mit grobem Kamm/Afrokamm).
Die Beklagte hat demgegenüber einen anderen denkbaren Geschehensablauf, aus welchem sich ebenfalls eine Beschädigung des Haares ergeben könnte, nicht schlüssig vorgetragen. Angesichts der kurzen Abfolge der Behandlungen am 3. und 4. August 1993, die für sich als Grundlage der Schädigung durch die Extensionsfrisur ausreichen, erfolgte die von der Beklagten behauptete anderweitige chemische Haarbehandlung der Klägerin ersichtlich ins Blaue hinein.
Die Unvoreingenommenheit des Sachverständigen B. steht im übrigen ausser Frage. Die Vermutungen der Beklagten, die Klägerin habe vorher bereits Kontakt zu dem Sachverständigen B. gehabt, sind durch nichts belegt.
Die Höhe der Schadensersatzforderung ist mit 5.541,76 DM zwischen den Parteien in der Berufungsinstanz unstreitig.
Die Klägerin hat gegen die Beklagte einen Schmerzensgeldanspruch aus § 847 Abs. 1 BGB jedoch nur i. H. v. 3.000,00 DM. Der Senat hat sich anhand der im selbständigen Beweisverfahren vorgelegten Lichtbilder davon überzeugen können, dass die Haare der Klägerin in entstellender Weise geschädigt wurden. Die Klägerin hat über einen längeren Zeitraum eine Perücke getragen und unwidersprochen vorgetragen, unter der Beeinträchtigung ihres Haupthaares erheblich seelisch gelitten zu haben, da sie als Dozentin für Steuerbuchhaltung in der Öffentlichkeit stehe. Bei der Bemessung darf jedoch nicht verkannt werden, dass das Schmerzensgeld ausschließlich dem Ausgleich erlittener körperlicher und seelischer Schäden dient, nicht aber dem Ausgleich für Verletzungen des eigenen Schönheitsideals. Angesichts dessen hält der Senat ein Schmerzensgeld i. H. v. 3.000,00 DM für angemessen aber auch ausreichend um die erlittene Haarschädigung auszugleichen. Der vom Landgericht zuerkannte Betrag in Höhe von 6.000,00 DM ist schon deshalb zu hoch, weil die Beeinträchtigungen der Klägerin nur vorübergehend waren und weil kein Dauerschaden eingetreten ist.
Die Kostenentscheidung folgt aus §§ 92 Abs. 1, 97 Abs. 1 ZPO. Die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit beruht auf § 708 Ziffer 10.), 713 ZPO.
Beschwerdewert:
Für die Klägerin 3.000,00 DM,
für die Beklagte 8.541,76 DM.
Streitwert für die Berufungsinstanz 11.541,76 DM.
Quelle: www.ra-kotz.de
Az.: 19 U 62/99
Verkündet am 07.01.2000
Vorinstanz: LG Köln - Az.:21 O 366/96
In Sachen hat der 19. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Köln auf die mündliche Verhandlung vom 26.11.1999 f ü r R e c h t e r k a n n t:
1.)
Auf die Berufung der Beklagten wird das am 22. Februar 1999 verkündete Urteil des Landgerichts Köln – Az.: 21 O 366/96 – unter Zurückweisung des weitergehenden Rechtsmittels teilweise abgeändert und wie folgt neu gefasst:
Die Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin 5.541,76 DM sowie ein Schmerzensgeld i. H. v. 3.000,00 DM, beides nebst 4 % Zinsen seit dem 16.08.1996 zu zahlen.
Im übrigen wird die Klage abgewiesen.
2.)
Die Kosten des Rechtsstreits tragen die Klägerin zu 55 % und die Beklagte zu 45 %.
Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.
- Ohne Tatbestand gemäß § 543 Abs. 1 ZPO -
E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e :
Die Berufung der Beklagten ist zulässig, insbesondere form- und fristgerecht eingelegt und begründet worden. In der Sache hat sie jedoch nur teilweise hinsichtlich der Höhe des Schmerzensgeldes Erfolg, im übrigen ist sie unbegründet.
Zu Recht und mit zutreffender Begründung hat das Landgericht Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche der Klägerin gegen die Beklagte dem Grunde nach bejaht.
Der Schadensersatzanspruch der Klägerin folgt aus §§ 823 Abs. 1 und 2 BGB in Verbindung mit § 223 StGB. Die Feststellungen des Landgerichts zur Höhe sind mit der Berufung nicht angegriffen.
Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme steht auch zur Überzeugung des Senats fest, dass die von der Beklagten bei der Klägerin durchgeführten Haarbehandlungen am 31.07., 03. und 04.08. sowie 02.09.1993 nicht den Regeln der Technik entsprachen.
Der Senat folgt der Beweiswürdigung des landgerichtlichen Urteils, auf welche Bezug genommen wird.
Die Klägerin kann sich nicht mit Erfolg darauf berufen, der Sachverständige B. habe in seinem Gutachten im selbständigen Beweisverfahren die Frage nach der Schadensverursachung durch die Klägerin nicht eindeutig beantwortet; auch habe die Klägerin sich nicht ausschließlich in Behandlung bei der Beklagten befunden, sondern sich durchgehend auch anderweitig dauerwellen und färben lassen.
Der Zeitpunkt zu dem das Haar der Klägerin entscheidend und für den Haarabbruch maßgeblich geschädigt worden ist, lässt sich nach dem Gutachten des Sachverständigen B. auf etwa 10 Monate vor dem Untersuchungstermin und der Begutachtung in dem selbständigen Beweisverfahren am 16.06.1994 datieren. Dies ergibt sich zur Überzeugung des Senats aus der von dem Sachverständigen durchgeführten Belastungsprobe an den Haaren der Klägerin sowie der Untersuchung der Haare unter dem Mikroskop, die erkennen lassen, dass die Haare auf einer Länge von 10 cm nicht beschädigt waren und sodann eine deutliche zu den Spitzen zunehmende Beschädigung aufwiesen. Nach den Feststellungen des Sachverständigen fängt nach diesen 10 cm der Abbruch der Haare an. Bei einem durchschnittlichen Haarwachstum von 1 cm pro Monat muss die festgestellte Schädigung der Haare 10 Monate vor dem Untersuchungstermin erfolgt sein. Dies deckt sich mit den zwischen den Parteien unstreitigen Haarbehandlungen durch die Beklagten am 3. und 4. August sowie 2. September 1993.
Auf die Fragen, ob sich im Untersuchungstermin vom 16.06.1994 ein sichtbarer Haaransatz einer Färbung im Haar der Klägerin befunden habe oder nicht, und ob dieser auf dem von der Klägerin vorgelegten Foto zu erkennen sei, kommt es nicht an, da nach dem Sachverständigengutachten, welches sich auf eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der Haare der Klägerin stützt, chemische Behandlungen der Klägerin nach August/September 1993 nicht mehr erfolgt sind. Für eine Schadensverursachung durch die Klägerin im August/September 1993 spricht dann aber bereits der Beweis des ersten Anscheins. Bei der kurzen Abfolge von Färben, Dauerwelle und erneutem Färben sowie dem Anbringen einer Extensionsfrisur am 3. und 4. August 1993 ist in Verbindung mit den Ausführungen sowohl des Sachverständigen B. als auch des Sachverständigen W. zur chemischen Belastung durch derartige Behandlungen das eingetretene Schadensbild nachvollziehbar zuzuordnen. Darüberhinaus hat auch die Zeugin Sch. in ihrer Vernehmung ausgesagt, die Haare der Klägerin hätten sich vor dem Anlegen der Extensionsfrisur in einem recht angegriffenen Zustand befunden. Nach den Ausführungen des Sachverständigen B. ist die chemische Behandlung eines Haares, ob es nun Dauerwelle, Färbung oder Blondierung sei, jedenfalls ein Eingriff in die Struktur des Haares; bei den chemischen Reaktionen tritt immer ein Verlust der Disulfidbrücken ein, das heißt also, die Farbe und auch die Wellen sind nur dadurch zu erreichen, dass bestimmte Schädigungen in Kauf genommen werden. In seiner Vernehmung als sachverständiger Zeuge hat er sodann ausgeführt, dass es grundsätzlich nicht tunlich sei, Dauerwellen und Färbungen an einem Tag durchzuführen; es handele sich dabei um zwei chemische Behandlungen, die nach seiner Auffassung in einem Abstand von einigen Wochen durchgeführt werden sollten. Zwar wirke sich eine Extension im normalen Haar nicht negativ aus, zu Problemen könne es aber immer dann kommen, wenn das Haar durch vorherige chemische Behandlungen geschädigt sei. Dies wird bestätigt durch die Ausführungen des Sachverständigen W., wonach an einem vorher geschädigten Haar wie in diesem Fall (vorher gedauerwellt und gefärbt) die Dehnfähigkeit extrem herabgesetzt, also stark vermindert sei. Die Belastung durch das Anfertigen einer Extensionsfrisur sei extrem grösser, wenn das Haar vorher gedauerwellt und gefärbt worden sei. Werde in vorgeschädigtem Haaransatz eine Extensionsfrisur gemacht, so breche das Haar unweigerlich bei Belastung kleinster Art ab (kämmen mit grobem Kamm/Afrokamm).
Die Beklagte hat demgegenüber einen anderen denkbaren Geschehensablauf, aus welchem sich ebenfalls eine Beschädigung des Haares ergeben könnte, nicht schlüssig vorgetragen. Angesichts der kurzen Abfolge der Behandlungen am 3. und 4. August 1993, die für sich als Grundlage der Schädigung durch die Extensionsfrisur ausreichen, erfolgte die von der Beklagten behauptete anderweitige chemische Haarbehandlung der Klägerin ersichtlich ins Blaue hinein.
Die Unvoreingenommenheit des Sachverständigen B. steht im übrigen ausser Frage. Die Vermutungen der Beklagten, die Klägerin habe vorher bereits Kontakt zu dem Sachverständigen B. gehabt, sind durch nichts belegt.
Die Höhe der Schadensersatzforderung ist mit 5.541,76 DM zwischen den Parteien in der Berufungsinstanz unstreitig.
Die Klägerin hat gegen die Beklagte einen Schmerzensgeldanspruch aus § 847 Abs. 1 BGB jedoch nur i. H. v. 3.000,00 DM. Der Senat hat sich anhand der im selbständigen Beweisverfahren vorgelegten Lichtbilder davon überzeugen können, dass die Haare der Klägerin in entstellender Weise geschädigt wurden. Die Klägerin hat über einen längeren Zeitraum eine Perücke getragen und unwidersprochen vorgetragen, unter der Beeinträchtigung ihres Haupthaares erheblich seelisch gelitten zu haben, da sie als Dozentin für Steuerbuchhaltung in der Öffentlichkeit stehe. Bei der Bemessung darf jedoch nicht verkannt werden, dass das Schmerzensgeld ausschließlich dem Ausgleich erlittener körperlicher und seelischer Schäden dient, nicht aber dem Ausgleich für Verletzungen des eigenen Schönheitsideals. Angesichts dessen hält der Senat ein Schmerzensgeld i. H. v. 3.000,00 DM für angemessen aber auch ausreichend um die erlittene Haarschädigung auszugleichen. Der vom Landgericht zuerkannte Betrag in Höhe von 6.000,00 DM ist schon deshalb zu hoch, weil die Beeinträchtigungen der Klägerin nur vorübergehend waren und weil kein Dauerschaden eingetreten ist.
Die Kostenentscheidung folgt aus §§ 92 Abs. 1, 97 Abs. 1 ZPO. Die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit beruht auf § 708 Ziffer 10.), 713 ZPO.
Beschwerdewert:
Für die Klägerin 3.000,00 DM,
für die Beklagte 8.541,76 DM.
Streitwert für die Berufungsinstanz 11.541,76 DM.
Quelle: www.ra-kotz.de
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Donnerstag, 2. September 2004
"Bad Hair Days"
figaro, 10:07h
nennen die Engländer jene verflixten Tage, an denen aber auch alles schief geht.
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figaro, 09:58h
Amsterdam 2004
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